Cody
01.10.2017
09.2020
Cody hat sich sehr gut entwickelt und zwischenzeitlich wieder Normalgewicht und eine ausgewogene Figur. Jetzt sieht er nicht mehr aus, als wenn der Kopf zu groß für den Rest ist. Er zeigt sich nach wie vor als sehr freundlicher, verträglicher und äußerst höflicher Hund. Er ist in die Gruppe – Malu, Teddy, Taco, Olli, Rex – vollständig integriert und innerhalb der Gruppe sehr lieb. Selbst in Stresssituationen der Hunde untereinander verhält er sich absolut souverän und eindeutig. Im Moment haben die Eidechsen es ihm angetan – diese aufzustöbern ist eins seiner beiden Hobbys.
Sein anderes Hobby ist im Auto mitfahren. Man kann keine Heckklappe oder Autotür offen lassen – Cody klettert in Windeseile in den Wagen und will dann absolut nicht mehr raus. Auf einem Parkplatz wären offen stehende Fahrzeuge definitiv vor ihm nicht sicher. Er sitzt dann stolz wie ein König am liebsten auf dem Beifahrersitz und wartet darauf, dass die Fahrt losgeht – egal wohin.
Warum dieser wirklich tolle Hund in seinem bisherigen Leben nur Pech hatte können wir absolut nicht verstehen. Aber nun hat er seinen endgültigen Platz gefunden und braucht nie mehr umzuziehen!
03.2020
Cody ist ein ausgesprochener Pechvogel. Nun hat er sein unschönes Vorleben hinter sich gebracht, wurde von dem letzten Hof noch rechtzeitig abgeholt, nimmt langsam zu und gewöhnt sich ein und jetzt DAS! Es ist unfassbar, der arme Kerl braucht dringend wieder den Tierschutz!!
Cody ist nun ein ….
KETTENHUND!!!!!
Nein, Scherz, natürlich liegt Cody bei uns nicht an der Kette. Wir haben gar keine Ketten für unsere Hunde… Cody liebt es, ein Halsband oder Geschirr zu tragen. Wenn man etwas Ähnliches in der Hand hat, kommt er sofort an, steckt seine Nase rein und möchte es unbedingt umgelegt bekommen. So war das auch mit den Ketten, die ich an einem Tor abgemacht hatte und zum Haus bringen wollte. Er wollte sie uuuuuuuuuuuuunbedingt umgelegt bekommen und hat sie mir glücklich und stolz zum Haus getragen.
Unser Cody ist einfach nur ein total lieber Schatz!!
03.2020
Ich konnte Codys Vor-Vor-Besitzerin ausfindig machen und habe von ihr einige Bilder aus der Zeit Frühjahr-Nov. 2019 erhalten. In dieser Zeit lebte Cody bei ihr. So sah der Bursche damals und hoffentlich in absehbarer Zeit bald wieder aus…
Folgendes habe ich von seiner Vorgeschichte in Erfahrung bringen können: Er wurde offenbar streunend in der Balatoner Gegend aufgegriffen und kam ins Tierheim. Anschließend erfolgte die Vermittlung an einen Ungarn, der ihn nach 14 Tagen wieder ins Tierheim brachte, weil Cody nicht auf dem Grundstück blieb. Nach einer weiteren Zeit im Tierheim wurde er von einer Deutschen adoptiert und lebte dort mit zwei weiteren Hündinnen etwas mehr als ein halbes Jahr, bevor er an den Österreicher abgegeben wurde, bei dem wir ihn geholt haben.
Die Abgabe durch seine Vorbesitzerin an den Österreicher erfolgte wohl, weil es zwei Beißvorfälle mit Cody und einer der Hündinnen gegeben haben soll. Einer dieser Beißvorfälle ereignete sich während eines Pensionsaufenthaltes der Hunde auf einem anderen Hof. Mir wurde durch seine vorige Besitzerin und der Frau, bei denen die Hunde in Pension waren, völlig unabhängig voneinander von diesen Beißvorfällen erzählt. Irgendwie passen die Geschichten wenig zusammen und unterscheiden sich so stark, dass ich wirklich Zweifel habe, ob sich das alles tatsächlich so zugetragen hat, wie es mir erzählt wurde. Es ist merkwürdig und wird sich wohl nicht aufklären lassen…
Zu dem Österreicher stellte sich bei unseren Nachforschungen in Österreich heraus, dass der Mensch bereits mindestens einmal, vermutlich aber zweimal mit ähnlichen Dingen – einmal waren die Hunde komplett verschwunden, ein anderes wurden sie total abgemagert beschlagnahmt – aufgefallen ist. Sicherlich ist er in Österreich aktenkundig. Es ist ein Glück, dass zumindest diese Hunde das Ganze lebend überstanden haben. Es ist nicht wahrscheinlich, dass er sich keine Tiere beziehungsweise Hunde mehr anschafft. Er hat bereits beim Verein um die Rückgabe einer seiner Hunde angefragt und absolut keinerlei Unrechtsbewusstsein in Bezug auf die desaströse Situation auf seinem Hof.
26.02.2020
Cody ist ein ca. 2,5 Jahre alter Stafford-Mix und auf besonders unschöne Weise zu uns gekommen.
Cody stammt aus einer Beschlagnahmung und war halb verhungert, als er zu uns auf den Hof kam. Er lebte ca. drei Monate bei einem Österreicher bei uns im Ort. Dieser Mann hatte von einem mit uns befreundeten Verein neben seinen – mit Cody – drei eigenen Hunden weitere Hunde in Pflege, die bei ihm an ein Leben in Deutschland gewöhnt werden sollten und um einige Dinge zu lernen wie z. B. das Leben im Haus, Stubenreinheit, Auto fahren, Leine gehen und solche Dinge.
Das hat offenbar auch einige Zeit recht zufriedenstellend geklappt, bis seine Nachbarn feststellten, dass seine Schweine ausgebrochen waren und in deren Gärten nach Futter suchten.Dadurch kam ans Licht, dass eins seiner insgesamt drei Schweine bereits verhungert war. Die anderen beiden konnten sich befreien und liefen außerhalb des Hofes herum. Die Enten und der größte Teil der Hühner waren tot, die insgesamt sieben Hunde total abgemagert und in einem üblen Zustand. Die vier Pflegehunde des Vereins wurden umgehend abgeholt – allesamt genauso mager wie Cody. Bei seinen eigenen drei Hunden sicherte er zu, diese umgehend ausreichend zu versorgen und das auch regelmäßig überprüfen zu lassen.
Mehr als eine Woche lang kamen statt Überprüfungsmöglichkeiten Ausflüchte und Ausreden, warum er die Hunde nicht zeigen könnte, dass er nicht auf dem Hof sei, sich später melde und so weiter … Nach einer Woche teilte er dann mit, er habe einen der Hunde vermittelt und für die anderen beiden einen guten Platz bei Bekannten gefunden. Weil ihm aber das niemand glaubte, sind wir – Jürgen und ich – mit unserer Bekannten vom Verein, der die Pflegehunde vermittelt hatte und von der auch zwei seiner drei Hunde stammten, ohne Anmeldung zu ihm gefahren. Erst nachdem wir Druck machten, ließ er die Hunde überhaupt aus dem Haus. Alle drei besorgniserregend abgemagert, total traumatisiert und völlig durch den Wind. Wir haben natürlich alle drei Hunde sofort mitgenommen. Die zwei vom Verein vermittelten Hunde wurden auch dort wieder aufgenommen. Die Aufnahmekapazitäten des Vereins waren damit aber schon völlig überschritten und für Cody kein Platz mehr. Der Balatoner Tierschutzverein – von dem Cody ursprünglich stammte – war bereits informiert und so kam Cody für ein paar Tage bis zur Abholung durch seinen Verein zu uns.
Die restlichen überlebenden Hühner hat Jürgen am nächsten Tag noch abgeholt, damit der Hof komplett tierfrei ist.
Obwohl der Balatoner Verein die Abholung von Cody sicher zugesagt hatte, erfolgte diese nicht.
Recht schnell erhielten wir auf unsere Nachfragen gar keine Antwort mehr. Weil Cody sich hier verträglich, sehr souverän und entspannt gezeigt hat und bereits nach kürzester Zeit unter Aufsicht mit unseren anderen Hunden auf dem Hof lief, durfte er bleiben. Als Staff-Mix hat er sowieso so gut wie keine Vermittlungschancen – auch die ungarischen Tierheime sind voll von Staff-Mixen, weil diese kaum vermittelt werden können. Dass dieser liebe, extrem menschenbezogene und ganz brave Kerl den Rest seines hoffentlich noch langen Lebens in einem Zwinger verbringen muss – ohne realistische Aussicht auf eine eigene Familie – brachten wir einfach nicht übers Herz. Er kann jetzt erst einmal ankommen, sich eingewöhnen, Vertrauen fassen und vor allem zunehmen. Im Moment ist er derart mager, dass der Kopf viel zu groß und zu schwer für den Körper wirkt… aber das kriegen wir hin!
Hier sind die Bilder der ersten beiden Tage: