Eselchen Juri (Gyuri)

* ca. 2003 – 07.01.2022

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07.01.2022

Gyuri war, wie ich berichtet hatte, bereits zweimal sehr, sehr krank und niemand hat wirklich feststellen können, was das Problem war. Das erste Mal bei seiner früheren Besitzerin und 2016 bei uns. Seine Genesung dauerte jeweils viele Monate. Das gleiche Problem trat Ende Dezember 2021 wieder auf und dieses Mal hat Gyuri es trotz ständiger ärztlicher Betreuung nicht geschafft. Am 07.01.2022 ist er Moni morgens über die Regenbogenbrücke gefolgt.

Ich war zu dieser Zeit wegen einer Notfalls in Deutschland und konnte es nicht glauben, als Jürgen es mir am Telefon erzählt. Doch nicht MEIN Eselchen! Ich kann es immer noch nicht glauben und erwarte ihn heute noch – 02.2023 in seinem Stall, wo er mir seinen Kopf in den Arm drückt, damit er gekrault wird… Gyuri, du warst das allerbeste Eselchen der Welt und du fehlst auch heute noch unglaublich. Was auch immer du hattest, ich hoffe, es geht dir gut und du springst fröhlich auf weiten Wiesen umher und freust dich, wenn wir irgendwann auch kommen.

01.08.2021

Dieses Jahr sind die Fliegen irgendwie besonders lästig – sie sind immer lästig, aber dieses Jahr noch lästiger als sonst. Und weil sie Gyuri Eselchen besonders gern im Gesicht sitzen, hab ich vor kurzem extra für lange Eselohren passende Gesichtsmasken für Gyuri und Lina mitgebracht. Erstaunlicherweise war es bei beiden gar kein Problem, ihnen die Masken anzuziehen – ich hatte mit deutlich mehr Abwehr gerechnet. Und nun haben wir auf der Wiese vor unserem Hof zwei Alien-Eselchen. Guckt selbst:

12.2016

Juri ging es zwischenzeitlich – im Sommer 2016 – sehr, sehr schlecht. Noch vor Pony Monis Tod war er plötzlich, von einem Tag auf den anderen, sehr krank. Er ging morgens mit normalem Gewicht auf die Weide und kam abends vollkommen abgemagert und schwach wieder zurück. Es würde uns niemand glauben, wenn wir das so erzählen und uns unterstellen, dass wir es einfach vorher nicht gesehen haben, aber eine Freundin hat zu dieser Zeit bei uns Urlaub gemacht und hat es mit eigenen Augen gesehen. Es ging ihm richtig, richtig schlecht und wir haben wochenlang um sein Leben gekämpft. Mehrere Tierärzte waren bei ihm, keiner konnte eine sichere Diagnose stellen. Es schwankte von ansteckenden Erkrankungen (die wurden getestet und ausgeschlossen), Lungenentzündung, Vergiftung bis hin zu keine Ahnung. Er wurde wochenlang mehrmals wöchentlich gegen alles Mögliche und Unmögliche gespritzt – geholfen hat es nicht wirklich, dafür hat Juri jetzt eine massive Tierarztphobie und die Knubbel vom Spritzen noch ein halbes Jahr später am Hals. Zwischenzeitlich baute er so ab, dass wir ihm das Wasser mit Spritzen geben mussten, seinen Kreislauf mit Zuckerwasser stabil gehalten und ihm das frische Gras mehrmals täglich aus der Hand gefüttert haben, weil er sonst absolut nicht fressen wollte. Es war extrem nervenaufreibend und anstrengend und ich hatte mehr als einen Morgen Angst, die Stalltür auf zu machen. Irgendwann ging es ganz langsam, wirklich richtig langsam und kleinschrittweise aufwärts mit ihm.

Da starb dann auch noch Moni ganz plötzlich, die immer sein wichtigster Bezugspunkt und Halt war und wir befürchteten, wir verlieren Juri nun doch. Damit er nicht allein im Stall ist – das hätte er nicht verkraftet – wurde schnell Mischa umgestallt und kam in die Box neben Juri. Mischa ist auch weiß und Juri hat es akzeptiert, ohne dass sein gesundheitlicher Zustand wieder absackte. Nach vielen Monaten – es war bereits Herbst/Winter 2016 – war Juri dann wieder stabil und konnte auch irgendwann wieder auf die Weide. Was er da hatte und was das Problem war, wissen wir bis heute nicht. Unser Pferdetrainer hat eine Magen-Darm-Entzündung vermutet, weil er ähnliche Symptome bei einer derartigen Erkrankung kannte, aber eine tierärztliche Bestätigung gab es hierfür nicht.

Von seiner vorigen Besitzerin habe ich später gehört, dass Juri kurz nach dem Einzug dort auch krank war, die Symptome ähnlich wie jetzt und auch dort wusste niemand, was er hat. Der Tierarzt war damals schon bestellt zum einschläfern, weil er nicht mehr aufstand und just an diesem Morgen stand er auf und es ging ihm langsam besser. Danach war er die weiteren gut 10 Jahre, bis er zu uns zog, gesund.  

01.2012

Im Januar 2012 bekam ich von einer Bekannten eine Tierschutzmeldung, in der ein Esel mit seiner Ponyfreundin ein neues Heim suchte. Die Meldung war mit sehr liebevollen Worten verfasst und man konnte herauslesen, dass das Eselchen mit seiner Freundin nur sehr schweren Herzens abgegeben wurden. Das Eselchen hatte sich seit einiger Zeit angewöhnt, morgens um fünf Uhr bereits seine Pferdekumpel mit lautem Geschrei zu wecken… leider weckte das auch die gesamte Nachbarschaft und die wusste das gar nicht zu schätzen. Bevor jetzt die Nachbarn mobil machten und evtl. die Abgabe der kompletten Pferdeherde inkl. Esel fordern konnten, wurde fürs Eselchen ein neues Heim gesucht und um ihm den Umzug so leicht wie möglich zu machen, wurde seine Ponyfreundin ebenfalls mit abgegeben.

Ich habe natürlich Kontakt aufgenommen und wir hatten das Glück, dass uns der Eselwallach Juri mit seiner Ponyfreundin Moni (verstorben 2016) anvertraut wurde. Lieben Dank an den Balaton dafür!

Am 15.01.2012 zogen die beiden bei uns ein. Im Frühjahr werden sie eine grosse Wiese mit kleinem Wäldchen vor unserem Hof eingezäunt bekommen. Bis daher sind sie auf der Wiese hinter dem Haus und schlafen nachts im ehemaligen Kuhstall.

Juri ist ein unglaublich toller Esel, extrem lieb, sehr menschenbezogen und anhänglich – einfach der tollste Esel der Welt.