Ungarns Natur

Die ungarische Natur und auch die Tierwelt ist etwas anders als in Deutschland. Da wir mitten auf dem Feld und nicht im Ort leben, haben wir Kontakt zu einigen der frei lebenden Tiere und es verirrt sich immer mal so das eine oder andere Tier zu uns – entweder erstaunlich nah an die Umzäunung oder auch direkt auf unseren Hof. Auch das Wetter ist anders, als man es von Deutschland gewöhnt ist. Hier ist es im Sommer deutlich wärmer und länger warm und schön, es kann im Winter aber auch passieren, dass es ordentlich schneit und die Straßen fast nicht passierbar sind. Es ist so das eine oder andere Foto, teilweise mit einer kleinen Geschichte entstanden.

Wer sich näher für die Pflanzen- und Tierwelt Ungarns interessiert, findet hier in einer Zusammenfassung weitere Informationen: Ungarns Pflanzen und Tiere

Normalerweise ist es in Ungarn eher zu trocken als zu nass – aber gelegentlich kommt es vor, dass es doch mal zuviel regnet und dann werden Teiche plötzlich zu Seen und Wiesen zu Sumpfgebieten. Unser Teich war völlig ausgeufert und die Wiesen präsentierten sich ein paar Wochen später auch wieder vollkommen trocken. 

Mir persönlich gefällt gerade die Weite der ungarischen Landschaft besonders gut. Diese Fotos sind vom Hof einer Bekannten aufgenommen worden, weil sie recht gut die Weite und Größe der Landschaft zeigen. Je nachdem, wo man gerade unterwegs ist, kann man plötzlich zwischen den Wäldchen buchstäblich kilometerweit schauen, Das Grün ist dann nur von kleinen Baumgruppen oder Wäldchen unterbrochen. Und die berühmten ungarischen Ziehbrunnen gibt es wirklich noch überall.

Und es gibt noch einigermaßen natürliche Felder, Feldränder und ganze Wiesen – mit Klatschmohnfeldern, Kamille und wunderschönen blauen Blumen, deren Namen ich nicht weiß.

Störche sind ebenfalls kein seltenes Bild. Überall sieht man Störche und ihre Nester. Öfter fliegt mal einer irgendwo oder man sieht so den einen oder anderen in Feld und Wiese nach Essbarem suchen.

Gelegentlich kommt es auch vor, dass man zwei oder drei Störche zusammen sieht. Dies am meisten auf frisch gepflügten oder bearbeiteten Feldern.

Aber ganz, ganz selten hat man mal das Glück, buchstäblich ein ganzes Feld voller Störche zu sehen. Das Feld war weder frisch bearbeitet noch umgepflügt … soweit ich sehen konnte, stand es noch nicht mal unter Wasser. Und da waren sicherlich 20 Störche vlt. sogar mehr. Ich habe sie gar nicht alle in einem Rutsch aufs Foto bekommen.

Bei uns passieren ja gern die seltsamsten Dinge und genau so was hatten wir im Februar 2011. Eddie, unser Rumäne, war ins Haus gekommen und hatte sich in seine Schlafbox gelegt. Er hat eine der Transportgitterboxen zu seiner erklärt und schläft immer in dieser Box. Dieses Mal saß Lara wie festgeklebt vor dieser Box und starrte etwas in der Box an. Sie saß da zur Salzsäure erstarrt und konnte gar nicht wegschauen. Als ich nachschaute, was da so irre interessant ist, stellte ich fest, dass ein Vogel mit Eddie zusammen in der Box saß. Eddie interessierte sich gar nicht für seinen Gast und lag friedlich und völlig uninteressiert daneben. Wir haben keine Ahnung, wie der Vogel ins Haus und in Eddies Box gekommen ist, aber da saß ein Blesshuhn mit bei Eddie in der Box…. das kann nur einer der Hunde angeschleppt und ins Haus gebracht haben… der Vogel war quietschmunter, etwas verwirrt aber völlig unversehrt – nur ein wenig feucht…

Unsere Gesichter hätt ich gern sehen mögen…  Das Blesshuhn übernachtete in einer Katzentransportbox im Bad, weil es bereits dunkel war, als wir es fanden und wurde dann morgens wieder in die Freiheit entlassen. 

Neben dem Blesshuhn haben wir mehr oder weniger regelmäßig Besuch von Schildkröten. Die europäische Sumpfschildkröte ist hier heimisch und recht verbreiten. Im Frühjahr sind sie besonders umtriebig und wir halten bei fast jeder Autofahrt an, um die Schildies von der Straße zu holen. Wir vermuten, dass sie dort sitzen bleiben, weil es angenehm warm ist. Was natürlich keine sonderlich gute Idee ist. 

Einige Schildies leben auch in unserem Teich vor dem Haus – und hinter unserem Grundstück ist ebenfalls ein Teich, der der Gemeinde gehört. Offenbar ist unser Hof mitten auf dem Weg der Schildkröten von vor unserem Haus zum Teich hinter unserem Haus – sodass grade im Frühjahr immer Schildkröten auf den Hof kommen oder an den Zäunen entlang wandern. Wenn wir sie bemerken, bringen wir sie übers Grundstück, damit ihnen nichts durch unsere Hunde passiert. 

Störche, Blesshühner und Turtles sind aber natürlich noch nicht alles. Frösche gibts hier in rauen Mengen, vergleichsweise riesige Nachtfalter und Rosenkäfer (seltsamerweise immer in unserem Badezimmer) und manchmal kommen die Rehe so nah an den Zaun, dass man sie fast anfassen könnte.
Im Winter wird es hier buchstäblich zum Winter-Wunderland. Ob es Frost und Raureif ist, oder tatsächlich Schnee liegt, es ist einfach traumhaft schön. 
Sonne als Farbenspiel, -aufgang oder -untergang und der Mond dürfen natürlich auch nicht fehlen. Es sind manchmal die faszinierendsten Naturschauspiele.